Freitag, 28. August 2015

Respekt vor dem Leben

Bei einer "Tierischen Erlebnisreise", führe ich meine Gäste in die Lebensräume der Tiere. Meist beginnen wir bei den Pferden und Esel die wir auf der Weide oder im schattigen Wald besuchen. Ich erzähle von den Tieren, stelle sie vor, erkläre ihre Eigenheiten und Charaktere. Mit jüngeren Gästen fange ich auf der Schafwiese an. Wir setzen uns unter den Birnenbaum und warten bis die Schafe zu uns kommen um sich beschmusen zu lassen. Dann gehts weiter zu den Schweinen, Lamas, Hochlandrindern und Ziegen. Die Runde dauert mittlerweile gute 2 Stunden und ich nehme soviel Zeit wie meine Besucher bei den Tieren verbringen wollen. Eines der Highlights ist Merlin, der Stier der sich bürsten läßt und dabei seine Kehle präsentiert wie eine Katze.




Das meistgehörte Feedback dannach, v.a. von Kindern im Volkschulalter, aber auch schon im Kindergarten, ist, das sie die Tiere als Persönlichkeiten wahrgenommen haben. Das freut mich natürlich ganz besonders denn genau das ist mein Ziel. Andreas und ich begannen uns vegan zu ernähren weil wir unsere Schweine als Persönlichkeiten wahrgenommen haben und es für uns mittlerweile unvorstellbar ist so ein Lebewesen zu töten und zu essen. Welcher Tierhalter würde freiwillig seinen Golden Retriever oder seine Katze essen? Zu dieser Denkweise möchte ich auch unsere Gäste anregen. Beim Großteil meiner Besucher ist das auch der Fall.

Aber dann passiert aber manchmal Folgendes: Nach dem Rundgang setzen sich die Familien noch in den Hof und die Kinder bekommen Chicken Nuggets, Knabanossi oder ähnlich industriell hergestellte Fleischprodukte. Das macht mich unglaubich traurig und ich fühle mich ohnmächtig und hilflos. Zuerst noch Ferdinand das Mangalitza Schwein streicheln, sich zu freuen dass er vor dem Schlachten gerettet wurde, und dann die Wurst gedankenlos essen.

Ich möchte meinen Besuchern zeigen wie harmonisch das Zusammenleben zwischen Menschen und Tieren, gleich welcher Art sein kann. Wie gut sich die Tiere auch untereinander verstehen wenn sie nur genügend Lebensraum haben. Das Ziel ist es Respekt vor dem Leben und damit auch vor der Nahrung zu bekommen. Ganz abgesehen davon das was wir essen sich auf Körper und Geist auswirkt. Ich möchte mit dem den "Tierischen Erlebnisreisen" zum Nachdenken anregen wie jeder einzelne die Welt ein bisschen besser machen kann.

Bitte helft mir dabei, zeigt Respekt auch vor mir und meiner veganen Lebensweise in dem ihr auf unseren Hof keine Fleischprodukte mitbringt. Wenn der Hunger zu groß wird gibts in unserer Jausenstation einge schmackhafte vegane Snacks zum Probieren.

1 Kommentar:

  1. Die Frage ist - gerade bei den jüngeren Besuchern - ob sie überhaupt einen Zusammenhang sehen zwischen dem Schwein, das sie gerade streichelten, und ihrer Wurst. Ich habe mal den Satz gehört: "Du sollst nur essen, was Du selber töten könntest." Und jetzt fragen wir mal wie viele das könnten. Die Drecksarbeit überlassen wir gerne anderen. Dann würden sich das viele überlegen. Vielleicht ein wenig brutal, aber auch ein Denkanstoß. Abgesehen davon finde ich, dass ihr ganz tolle Arbeit leistet, und vielleicht passiert es nicht gleich, aber es kann nachwirken und alle erreicht man nie.

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