Samstag, 26. Dezember 2015

Ein typischer Schweinetag

Unsere 4 Schweine, Ferdinand (großer schwalbenbäuchiger Magalitzer Eber) Gloria (grantige alte Großmutter - weiss), Beauty (Minischeinchen) und Charlotte (Hängebauchschweinchen) leben auf Hof-Sonnenweide, ganz ähnlich wie unsere Hunde. Der Unterschied ist, dass die Schweine nicht ins Haus dürfen, was sie aber trotzdem schon ein paar Mal gemacht haben wenn die Türe offenstand.

Im Detail bedeutet es das die Schweine zwar einen großen Verschlag mit Suhle, Hütte und Wäldchen haben, den Großteil des Tages aber frei bei uns herumlaufen. Sie verstehen sich bestens mit den anderen Tieren, lieben es in unserem Eichenwald herumzulaufen oder sich im Kies des Hofes eine Kuhle zu graben um darin zu schlafen.

Schaut Euch so einen typischen Schweinetag mal an:


Frühstück muss erwühlt werden. Brot, Äpfel,... werden verteilt
Ferdinand ist furchtbar verfressen und neugierig

Da liegt noch ein Stückchen Apfel

Gloria beim Dösen

Ferdinand macht es sich gemütlich

Sie lieben es in der Sonne zu liegen

"Tierische Erlebnisreise"
Müde und glücklich

Suche nach Eicheln



Streifzug über den Hof


Weiter gehts mit der Nahrungssuche

Beauty im Schlammbad

Schweinebad

Sonntag, 13. Dezember 2015

Eine Weihnachtsgeschichte

Am Tag unserer  "4 Jahre Hof-Sonnenweide Adventfeier", also am 13. Dezember begann die Weihnachtsgeschichte von Manfred.


2 Stunden vor Beginn unseres Festes stand Bettina, eine engagierte Tierärztin, vor unserem Tor und fragte ob ich einen Moment Zeit habe. Eigentlich nicht, dachte ich, dann öffnet ich die Gartentüre und sah in ihren Armen Manfred, ein 1 Tag altes Lämmchen. Sämtliche Zeitpläne und Stress waren in dem Moment vergessen. Ein Hund hatte das Muttertier gerissen und der Bauer wollte das Lamm eigentlich auch töten weil er es nicht ohne Mutter aufziehen wollte. Bettina bekam Wind davon und bat ihn, ihr das Schaf zu überlassen. Da sie selbst eher auf Hunde- und Katzen spezialisiert ist und Manfred unter seinesgleichen aufwachsen bzw. leben soll brachte sie ihn zu uns.

Natürlich erklärten wir uns sofort bereit den Kleinen Kerl bei uns aufzuziehen. Wir versuchten ihn zu unseren Krainer Steinschafdamen, Elli und Anka ins Gehege zu geben. Die stießen ihn aber sofort weg. Deshalb baute Andi in windeseile einen Verschlag in unserer Scheune in dem Manfred vorläufig bleiben sollte. Auch brauchte er noch alle 2 Stunden ein Flascherl, da ist es günstig wenn er in der Nähe des Hauses ist.


Manfred schien gesund und munter, allerdings sehr an Menschen orientiert. Er schrie solange bis entweder Andi oder ich zu ihm kamen. Deshalb beschlossen wir so rasch als möglich ein zweites, mutterloses Schaf als Gefährten zu uns zu holen. Ich telefonierte sämtliche Züchter in der Umgebung durch ob sie vielleicht ein Flaschenlämmchen hätten. Fündig wurden wir dann in Oberösterreich. Ein ca. 3 Wochen altes Weibchen das "übriggeblieben" war, sei zu haben. Andi fuhr nach daraufhin nach Satled und holte "Becky" als Ziehschwesterchen zu unserem kleinen Manfred. Die beiden verstehen sich ausgezeichnet und weichen nicht von der Seite des jeweils anderen.

Mittlerweile bekommen die beiden auch nur mehr 3 Mal pro Tag ihr Flascherl und in der Nacht haben wir schon Pause. Manfred ist auch schon über das kritische Alter von 10 Tagen hinweg und erfreut sich bester Gesundheit. Seht Euch einfach die Videos im Blog an. 





Freitag, 13. November 2015

Ein Tag im Leben unserer Lamas

Wie leben die Tiere auf Hof-Sonnenweide und wie verbringen sie ihren Tag. Ich möchte Euch in den nächsten Wochen alle unsere Tiere genauer vorstellen und euch zeigen wie sie ihre Tage auf Hof-Sonnenweide verbringen.

Den Anfang machen Moritz und Luna, unsere Lamas.  Die beiden kamen im Sommer 2014 zu uns. Zuvor lebten sie in Miesenbach als Attraktion für die Besucher eines Heurigens. Als dieser dann geschlossen wurde, sollten Moritz und Juna verkauft werden. So kamen die Beiden dann zu uns.

Luna und Moritz gleich nach der Ankunft

Die Tiere haben sich sehr rasch bei uns eingelebt. Der Charakter ist sehr verschieden. Moritz ist sehr aufdringlich und verfressen, Luna ist eine wahre Schönheit und sehr scheu. Was sie beide nicht mögen, wie fast alle Lamas und auch Alpakas, sind Streicheleinheiten.

Wie so ein typischer Lamatag aussieht, möchte ich euch hier einmal zeigen. Anka und Elli, die beiden Krainer Steinschafe, leben mit Luna und Moritz zusammen und bilden mit den Lamas eine Herde. 

Moritz und seine Herde warteten ungeduldig auf ihr Frühstück
Als besonderes Leckerchen gibts immer auch ein paar Scheiben hartes Brot, das lieben die Tiere ganz besonders
Das Brot ist verfüttert, Moritz sieht nach was es sonst noch gibt und ob das Heu die richtige Qualität hat. Lamas sind da sehr heikel.

Das Heu wird auf zwei Raufen verteilt, dann wird gefuttert. Ich störe gerade mit den Fotos die ich mache.

Elli, unser Schmuseschaf

Nach dem Frühstück wird auf dem Lamastrand, eigentlich mein Reitplatz den ich kaum mehr benutze, das Heu gemütlich wiedergekäuert.

Meist kommen am späten Vormittag interessierte Besuche die eine "tierische Erlebnisreise" gebucht haben. Die Lamas bekommen von den Gästen Apfelstücke, die lieben sie ganz besonders. Nach dem Füttern dürfen wir wieder gehen, die Lamas interessieren sich dann nicht mehr für uns.

Wenn keine Besucher am Hof sind lasse ich Türen der Gehege offen sodass sich die Tiere frei bewegen können. Obwohl etwas scheu sind die Lamas und Schafe doch sehr neugierig und kommen bald heraus.
Besonders lieben sie den Wald hinter unserem Haus wo sie genüsslich die letzten Blätter von den Bäumen futtern.
Unsere schöne Luna fügt sich mit ihrem brauen Fell wunderschön in den Herbstwald ein

Im Hof versucht Moritz an die Blätter vom Apfelbaum heranzukommen. Mit Erfolg wie man sieht
Meist geht die Herde, wenn sie genug gefressen hat wieder zurück ins Gehege wo wieder eine volle Heuraufe auf sie wartet
Vor der Dunkelheit wird noch ein bisschen Heu gefressen, dann legen sich die Lamas, meist auf der Wiese oder am Lamastrand hin um zu schlafen. Im Unterstand bleiben sie nur sehr selten. Auch bei Regen liegen sie meistens draußen. Ihr dichtes Fell, das nicht geschoren werden muss, schützt sie vor Regen, Kälte und auch vor intensiven Sonnenschein.


Freitag, 28. August 2015

Respekt vor dem Leben

Bei einer "Tierischen Erlebnisreise", führe ich meine Gäste in die Lebensräume der Tiere. Meist beginnen wir bei den Pferden und Esel die wir auf der Weide oder im schattigen Wald besuchen. Ich erzähle von den Tieren, stelle sie vor, erkläre ihre Eigenheiten und Charaktere. Mit jüngeren Gästen fange ich auf der Schafwiese an. Wir setzen uns unter den Birnenbaum und warten bis die Schafe zu uns kommen um sich beschmusen zu lassen. Dann gehts weiter zu den Schweinen, Lamas, Hochlandrindern und Ziegen. Die Runde dauert mittlerweile gute 2 Stunden und ich nehme soviel Zeit wie meine Besucher bei den Tieren verbringen wollen. Eines der Highlights ist Merlin, der Stier der sich bürsten läßt und dabei seine Kehle präsentiert wie eine Katze.




Das meistgehörte Feedback dannach, v.a. von Kindern im Volkschulalter, aber auch schon im Kindergarten, ist, das sie die Tiere als Persönlichkeiten wahrgenommen haben. Das freut mich natürlich ganz besonders denn genau das ist mein Ziel. Andreas und ich begannen uns vegan zu ernähren weil wir unsere Schweine als Persönlichkeiten wahrgenommen haben und es für uns mittlerweile unvorstellbar ist so ein Lebewesen zu töten und zu essen. Welcher Tierhalter würde freiwillig seinen Golden Retriever oder seine Katze essen? Zu dieser Denkweise möchte ich auch unsere Gäste anregen. Beim Großteil meiner Besucher ist das auch der Fall.

Aber dann passiert aber manchmal Folgendes: Nach dem Rundgang setzen sich die Familien noch in den Hof und die Kinder bekommen Chicken Nuggets, Knabanossi oder ähnlich industriell hergestellte Fleischprodukte. Das macht mich unglaubich traurig und ich fühle mich ohnmächtig und hilflos. Zuerst noch Ferdinand das Mangalitza Schwein streicheln, sich zu freuen dass er vor dem Schlachten gerettet wurde, und dann die Wurst gedankenlos essen.

Ich möchte meinen Besuchern zeigen wie harmonisch das Zusammenleben zwischen Menschen und Tieren, gleich welcher Art sein kann. Wie gut sich die Tiere auch untereinander verstehen wenn sie nur genügend Lebensraum haben. Das Ziel ist es Respekt vor dem Leben und damit auch vor der Nahrung zu bekommen. Ganz abgesehen davon das was wir essen sich auf Körper und Geist auswirkt. Ich möchte mit dem den "Tierischen Erlebnisreisen" zum Nachdenken anregen wie jeder einzelne die Welt ein bisschen besser machen kann.

Bitte helft mir dabei, zeigt Respekt auch vor mir und meiner veganen Lebensweise in dem ihr auf unseren Hof keine Fleischprodukte mitbringt. Wenn der Hunger zu groß wird gibts in unserer Jausenstation einge schmackhafte vegane Snacks zum Probieren.

Montag, 24. August 2015

Sensationelles Wochenende


Das Wochenende begann am Freitag mit dem Erscheinungstermin der Woman Dirndl. Ein 4-seitiger Artikel über mein Leben, gleich am Beginn der Zeitschrift. Ende Juli waren die Redakteurin und eine Fotografin bei mir am Hof für das Shooting und ein Interview. Ich war vor dem Termin etwas nervös weil ich mir nicht ganz vorstellen konnte wie ich als Typ in das Magazin passe. Die beiden Damen vom Woman Team haben mir diese Bedenken aber sofort genommen. Das Interview war ein nettes Geplaudere wie mit einer Freundin und das Fotoshooting hat großen Spaß gemacht v.a. wegen der gefühlvollen Fotografin und deren klare Anweisungen.










Am Samstag fand dann der erste Entspannungstag in der Natur auf Hof-Sonnenweide statt. Diesmal waren nicht die Kinder sondern ausschließlich interessierte Erwachsene dazu eingeladen Zeit mit den Tieren zu verbringen. Der Tag lief genauso ab wie ich es mir vorstellte. Interessierte Menschen mit eigenen Meinungen und Ideen sitzen zwischen unseren Kuschelschafen und diskutieren über Gott und die Welt und darüber wie man sie retten kann. Mittags hat Andi den Lehmofen angeheizt, wir haben zusammen Pizzas belegt und jedem hats geschmeckt. Auch die glutenfreie, Buchweizenpizza ist gelungen. Am Nachmittag sind wir ein Stückchen den Bach entlang gewandert. Weil dieser aber schon etwas kalt war sind wir bald wieder zu den Schafen, Esel und Pferden auf die Weide gagangen und haben den Nachmittag gemütlich ausklingen lassen. Vor der Heimfahrt gabs noch Bananensplit mit viel Schokosauce, Schlagobers und Mandelsplitter. (alles natürlich pflanzlich)

Am Sonntag war dann Familientag. Am Nachmittag kam eine Großfamilie mit insgesamt 16 Leuten zu uns auf den Hof. Kinder und Erwachsene jeden Alters waren angetan von den zutraulichen Tieren und der schönen Umgebung. Merlin wurde wieder ausgiebig gebürstet, die Schafe geknutscht und die Esel und Pferde bewundert. Jakob, unser Mastputer stand den ganzen Nachmittag über im Mittelpunkt und fand wieder viele neue Freunde. Als Abschluss haben wir noch ein Lagerfeuer gemacht und Steckerlbrot gegrillt an dem bald nur mehr die Erwachsenen saßen währen die Kinder damit beschäftigt waren Feder zu suchen.

Ein wirklich wunderbares Wochenende auf Hof-Sonnenweide!









Dienstag, 11. August 2015

Urlaub zu Hause

Von meinen Besuchern werde ich sehr häufig gefragt, wie das denn mit dem Urlaub sei. Gemeint damit ist die klassische Reise für ein oder zwei Wochen. So eine Art von Urlaub ist für uns nicht mehr möglich.

Andi und ich wussten jedoch vorher schon worauf wir uns eingelassen haben. Mit der Verantwortung für viele Tiere reduziert sich auch der geographische Radius in dem man sich bewegen kann. Vor 10 Jahren wäre das für uns sicher noch ein Problem gewesen.

Alles was wir auf auf Hof-Sonnenweide haben, die unglaublich tollen Tiere, eine wunderschöne Umgebung, viel Ruhe und Atmosphäre, die lieben Gäste und nocheinmal die Tiere, sind diese Einschränkung jedoch 100 x wert.

 Andi und ich haben gelernt fast jeden Tag ein kleines bisschen Urlaub zu machen. Es sind die Kleinigkeiten auf die wir uns freuen. Besonders dieser wunderschöne, heiße Sommer bietet so viele Möglichkeiten.

Einer unserer Lieblingsplätze ist der Naturbadeteich St. Martin. Oft schwingen wir uns am Abend noch aufs Rad, fahren gemütlich ca. 15 Minuten an den See und lassen bei einem Sommerspritzer die Füße ins Wasser baumeln.

Ein anderer kleiner Urlaubsort ist das griechische Restaurant in Wiener Neustadt. Dort gibt es einen wunderschönen Gastgarten im Innenhof des Neuklosters und allein der Geruch nach gegrilltem Fisch (auch wenn ich ihn nicht mehr esse) lässt Urlaubsgefühle hochkommen. Die Belegschaft kennen uns schon, es wird automatisch unser Spezialmenü (vegan) gebracht. Dazu ein Uzo und ein paar Oliven - perfekt.


 Diesen Sonntag haben wir eine besonders schöne Reise gemacht. Nachdem ich eine "Tierische Erlebnisreise" mit lieben Gästen hatte, fuhren wir am späten Nachmittag nach Neusiedl am See. Schon der Weg dorthin war schön. Die ganzen kleinen Orte, der Geruch nach See, der Purbacher Türke, die Obststände riefen in mir Kindheitserinnerungen wach. Dort mieteten wir uns für eine Stunde ein Elektroboot, plantschten im pipiwarmen Wasser und fühlten uns wie am Meer. Das Highlight war dann das Essen in der Mole West, einem tollen Restaurant direkt am See mit veganem Angebot. Das wunderschöne Gefühl dieses halben Tages hat noch bis heute, zwei Tage später angehalten.

Segway fahren in Bad Sauerbrunn oder Kirchschlag, ein gemütliches Frühstück beim Bio-Fiedler in Wiener Neustadt, Chillen bei einem Cocktail in Schloss Lackenbach... es gibt unzählige Möglichkeiten für Urlaub zu Hause. 

Ich kann diese Miniurlaube nur jedem empfehlen. Es ist so wunderschön bei uns, egal wo wir in Österreich wohnen. Es gibt in der nächsten Umgebung immer wieder Orte zum Auftanken und Energie sammeln. Oft bringen so ein paar Stunden mehr als ein ganzer Urlaub auf den man sich ewig freut, der aber nur 1 - 2 Mal im Jahr stattfindet.

Donnerstag, 6. August 2015

Adoptivmama Hannah

Unsere beiden Seidenhennen versuchen bereits seit vorigem Jahr ihre Eier auszubrüten. Leider waren sie bis dato nicht erfolgreich. Sie sitzen zwar brav in ihrem Häuschen,  aber die Eier liegen  nie richtig unter dem Körper. Bis dato ist noch kein Küken geschlüpft.

Unsere "normalen" Legehennen hingegen haben kaum den Trieb zu brüten. Sie stammen von klassischen Eierproduktionen, wo sie nach einem Jahr weggegeben werden weil sie wirtschaftlich geshen nicht mehr rentalbel sind. Deshalb legen die Hybriden zwar, so wie das von der Industrie vorgesehen ist, brav ihr Eier, verlassen dann aber das Nest. Wir haben heuer erstmals den Versuch gemacht Eier mit einem Brutapparat ausbrüten zu lassen. 2 Küken sind geschlüpft die wir einige Tage unter der Wärmelampe hatten.


Als wir die Kleinen unter der Wärmelampe beobachteten taten sie uns leid. Das kann keine normale "Hühnerkindheit" sein. Weil Hannah, unsere Seidenhenne aber gerade wieder sehr schlampig auf ihren Eiern sitzt, wagten wir einen Versuch. Wir tauschten die Eier gegen die beiden jungen Küken aus. Die Eier von Hannah liegen jetzt im Brutapparat.

Nach kurzer Verwirrung hat Hannah die Kleinen akzeptiert und führt sie schon stolz im Gehege herum. Sie bringt ihnen bei nach Futter zu scharren und bei Gefahr unter ihre Flügel zu schlüpfen. Die Kleinen sind sichtlich glücklich. Sobald sie unter Mamas Flügel sitzen verhalten sie sich ganz leise und hören auf zu pipsen. Ein wunderbarer Anblick!

Besuche sind täglich nach Vereinbarung möglich

Dienstag, 4. August 2015

Kuscheltruthahn Jakob

Jakob beim Kuscheln
Vor fast zwei Jahren, zu meinem 40igsten Geburtstag, habe ich Jakob und Hermine von Freunden geschenkt bekommen. Die beiden Puten stammten von einem konventionellen Mastbetrieb und standen kurz vor der Schlachtung. (mit 6 Monaten)

Die beiden haben sich sehr schnell an ein Leben in Freiheit gewöhnt. Neugierig bis zudringlich näherten sie sich den Gästen. Das Gefieder der beiden, von der Mastfarm schmutzig und spärlich, wurde langsam dichter und wieder weiss

Trotzdem konnte man deutlich sehen das mit den beiden etwas nicht stimmt. Mastputen sind auf besonders große Brustmuskulatur die in möglichst kurzer Zeit wachsen soll, gezüchtet. Dadurch hatten beide einen vorlastigen Gang, können nicht mehr fliegen und bewegen sich generell sehr behäbig. Durch das hohe Gewicht sind die Beine stark in Mitleidenschafft gezogen. Sie sind ganz dick und sehen aus wie Dinosaurierfüße.  Hermine ist im vergangenen Winter mit knapp 2 Jahren gestorben. Jakob aber geht es den Umständen entsprechend noch recht gut.

Die erste Reaktion meiner Gäste auf den Anblick von Jakob meist angeekelt. Oft wird er als hässlich bezeichnet und Kinder fürchten sich vor ihm. Wenn ich jedoch seine Geschichte erzähle wandelt sich die Meinung. Im letzten Winter haben wir auch Klemens dazubekommen, eine Brozepute. Wenn die beiden nebeneinander stehen kann man deutlich den Unterschied sehen. Klemens sieht aus wie eine gesunde Pute ausehen sollte, Jakob hingegen wurde von Menschen zu dem gemacht was wer ist.

Klemens


Das Besondere an Jakob ist das er meinen Mann und mich als Beschützer wahrnimmt und ständig den Kontakt zu uns sucht. Wenn er von Klemens oder den Pfauen manchmal verfolgt wird (ganz natürlich unter männlichen Geflügeltieren aber Jakob kann sich im Gegensatz zu gesunden Tieren nicht wehren) sucht er bei uns Schutz.

Ich bin sehr froh das wir Jakob bei uns am Hof haben. Die meisten Besucher haben noch nie eine Mastpute gesehen und wissen nicht wie es in solchen Farmen zugeht. Jakob führt das sehr deutlich vor Augen und ich brauche gar nicht viel dazu zu sagen.

Dienstag, 28. Juli 2015

Bauernhoftag für Familien

Heute fand der zweite Bauernhoftag für Familien  statt. Vielen Kinder möchten gerne viel Zeit am Hof  mit den Tieren verbringen. Aus dieser Anregung entstand der Bauernhoftag für Familien.

Wir begannen gemütlich um 10.00 Uhr. Nach der Begrüßung wanderten wir über den "geheimen Waldweg" zu unseren Kuschelschafen die schon auf uns warteten. Dann gings weiter auf die Weide zu unseren Eseln und Pferden. Anfangs mit etwas Respekt vor den großen, frei grasenden Tieren, aber bald mit Begeisterung näherten sich die Kinder der Herde. Bei unseren ruhigen und ausgeglichenen Tieren verlieren alle Besucher ihre Scheu.

Das Mittagessen haben wir am Lagerfeuer gekocht. Während die Familien Steckerbrot über dem Feuer brieten, grillte ich Falafel, würzige vegane Cevapcici, Maiskolben und Bratkartoffeln für die hungrige Meute. Als Nachspeise gabs Eis.

Bei uns am Hof wird nichts verschwendet. Die Reste des Mittagessens bekamen unsere  vier Schweine, die sich v.a. über die abgenagten Maiskolben freuten. Dann haben wir noch die Lamas mit Äpfeln vesorgt bevor es endlich ab ins Wasser, zur Bachwanderung ging. V.a. die jüngeren Teilnehmer hatten wieder einen riesen Spaß im Wasser.

Zum Abschluss hat Andi wieder unseren selbstgebauten Lehmofen angeheizt in dem die Kinder ihre süßen Brote buken. Mit Marmelade, ganz frisch und warm aus dem Ofen schmeckte es jedem köstlich.

Figuren aus Brotteig formen


Es war wieder ein wunderschöner Tag für mich und die Kids! Der nächste Termin findet am 11.08.2015 statt. Anmeldungen bitte unter elisabeth@hof-sonnenweide.at oder telefonisch.





Mittwoch, 22. Juli 2015

Geniale Bachwanderungen


 Dieser Sommer steht ganz im Zeichen der Bachwanderungen. Der Sieggraben Bach, fließt direkt an unserem Hof vorbei und wir haben eine der wenigen Strecken die noch unverbaut sind.


Idealerweise mit Badeschuhen oder Crocs, damit die Fußsohlen vor spitzen Steinen geschützt sind, wandere ich mit meinen Besuchern, je nach Alter und Begeisterung, bis zu zwei Stunde direkt im Gewässer.


Kleine Buchten, ein Dschungel, Wasserfälle, Tiefstellen, überwachsene Kurven, natürliche Staudämme, Lianen... gerade wenn man mit Kindern  unterwegs ist, schaffen es auch Erwachsene sehr rasch deren Perspektive einzunehmen und sich ganz auf die neue Welt einzulassen.


Probiert es aus! Nach einem Bauernhofrundgang gibt es nichts schöneres als sich im Bach noch einmal abzukühlen und wunderschöne Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen. 

Samstag, 18. Juli 2015

Unsere werdenden Mütter - Theresia

Auch unsere Pfauendame sitzt auf 4 Eiern. Lange wußten wir nicht wo sie brütet bis ich sie dann in unserem Garten, unter einem Malvenbaum, entdeckte. Ihr braunes Federkleid verschmilzt perfekt mit dem Laub im Wald.

Theresia ist mit 2 Jahren eine sehr junge Mutter. Meist beginnen Pfauenhennen erst mit 3 oder 4 Jahren zu brüten. Sie hat aber bereits letzte Jahr, leider erst im September, 2 Kücken ausgebrütet. Leider sind die Beiden inerhalb weniger Tage gestorben. Pfauenkücken sind sehr empfindlich und September ist auch schon zu spät um zu schlüpfen. Sie bekommen bis zum Winter keine ausreichende Befiederung mehr.

Wir drücken die Daumen das es diesmal klappt und halten Euch weiterhin auf dem Laufenden.



Freitag, 17. Juli 2015

Unsere werdenden Mütter - Gudrun

Gudrun, unsere Putendame, brütet schon das zweite Mal in diesem Jahr. Im Frühling mussten wir ihr die Eier nach ca. 2 Monaten Brutzeit wegnehmen da sie schon enorm gestunken haben und wir sicher sein konnten, das daraus nichts mehr schlüpft.

Diesmal hat sie sich auch einen großartigen Brutplatz, ca. 4 Meter hoch auf unseren übereinandergestapelten Heuballen ausgesucht.
Nähert man sich ihr, lehrt Gudrun jedem Feind das Fürchten und ich hab jetzt schon einige Male einen Schnabelhieb abbekommen. (siehe Foto)

Da wir nicht genau wissen wie lange sie schon auf den Eier sitzt ist der Schlüpfzeitpunkt ungewiss. Vor zwei Tagen habe ich allerdings ein zerbrochenes Ei am Boden gefunden mit einem sehr großen Kücken drinnen. Es kann also nicht mehr lange dauern. Hoffentlich wird es diesmal etwas mit jungen Truthühnern.